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Wuppertaler Museum erwirbt Jankel Adler-Sammlung

Verantwortlicher Autor: Stefanie Bettinger Wuppertal, 27.10.2020, 19:48 Uhr
Presse-Ressort von: Stefanie Bettinger Bericht 8826x gelesen
Jankel Adler, Bärtiger Jude mit Mütze, um 1926.
Jankel Adler, Bärtiger Jude mit Mütze, um 1926.  Bild: © Von der Heydt-Museum

Wuppertal [ENA] Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal hat ein umfangreiches Werkkonvolut von Jankel Adler erworben. Die Sammlung bereichert mit 548 Grafiken und vier Gemälden den derzeitigen Bestand des Museums aus dem Adler-Nachlass. Das Œuvre des Künstlers wird voraussichtlich 2022 der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal hat ein umfangreiches Konvolut aus dem Nachlass des Künstlers Jankel Adler (*1895 Polen – †1949 England) erworben. Die 548 Grafiken und vier Gemälde seien mit Hilfe der „Von der Heydt-Stiftung, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kulturstiftung der Länder sowie mit einer Spende erworben worden", teilte das Museum mit. Die Erwerbung verstärke die Kompetenzen des Hauses bei der Dokumentation der Künstlervereinigung "Junges Rheinland" und sei daher von besonderer Bedeutung für das Museum. Das Wuppertaler Museum verfügt bereits über einen wertvollen Bestand des polnisch-jüdischen Malers, darunter fünf Gemälde und einige Arbeiten auf Paper.

Zudem hatte die Tochter des Künstlers, Nina Adler, dem Museum 1991 ihr Archiv vermacht. Das erworbene Konvolut umfasst Adlers gesamtes Schaffen von den 20er Jahren an über seine Zeit in Paris bis zum britischen Exil. Sein frühes Schaffen zeigt Einflüsse des Analytischen Kubismus, des Konstruktivismus und der Neuen Sachlichkeit. Seine Motive sind der Alltagsrealität entnommen. In seinen Bild-Welten spiegelte er auch sein "Jüdisch-Sein". In den 30er Jahren entwickelte er eine neue, abstrakte Bildsprache mit verschlungenen und zerrissenen Linien, Deformationen und Fragmentierungen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Adler befürchten, als "Kulturbolschewist" angegriffen und aufgrund der Rassenideologie verfolgt zu werden.

1933 emigrierte Adler nach Paris. Viele seiner Werke galten als sogenannte "Entartete Kunst", wurden 1937/1938 in deutschen Museen beschlagnahmt, zerstört und gelten bis heute als verschollen. Ab 1943 hielt sich Jankel Adler in London auf und schloss sich der britischen Kunstszene an. Dort starb er mit 54 Jahren an den Folgen einer Herzattacke. www. https://www.von-der-heydt-museum.de/

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