NABU: Wahl zum "Vogel des Jahres" 2025
Berlin [ENA] Am 3. September 2024 starten der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), zum fünften Mal die öffentliche Wahl zum "Vogel des Jahres" 2025. Jeder kann mitmachen und entscheiden, wer der nächste Jahresvogel werden soll. Im Jahr zuvor wurde der Kiebitz zum "Vogel des Jahres" gewählt. Zur virtuellen Abstimmung: www.vogeldesjahres.de.
„Mit Hausrotschwanz, Kranich, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Waldohreule stellen sich fünf sehr unterschiedliche und spannende Kandidaten zur Wahl“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. Jeder von ihnen stehe für ein Naturschutzthema, das unsere Aufmerksamkeit brauche. Der melodische und lautstarke Gesang des Hausrotschwanzes ist schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang zu hören. Den Winter verbringt der zierliche Singvogel in Nordafrika. Als Insektenfresser ist er vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Er vertritt die Gruppe der Gebäudebrüter, die es durch Sanierungen immer schwerer haben Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan lautet daher: "Mut zur Lücke!"
Der Slogan des Kranichs: "Nasse Füße fürs Klima!"
Mit seinem typischen Trompeten stellt sich der Kranich zur Wahl. Der Zugvogel ist in vielerlei Hinsicht ein spektakulärer Kandidat. Mit bis zu 116 cm Körperhöhe ist er größer als ein Weißstorch. Seine eleganten Balztänze im Frühjahr und sein Zug in großen Keilformationen im Herbst sind Naturschauspiele, die jedes Jahr viele Menschen anlocken und faszinieren. In vielen Ländern gilt er als Symbol für Glück und Frieden. Weil er Feuchtgebiete zur Rast und Brut braucht, lautet sein Slogan: "Nasse Füße fürs Klima!"
Der Slogan des Schwarzspechts: "Trommeln für Vielfalt!"
Der etwa krähengroße Schwarzspecht bewohnt am liebsten alte Mischwälder. Der Vogelkandidat ist leicht zu erkennen: Sein Gefieder ist schwarz bis auf den tiefroten Mittelscheitel. Er frisst baumbewohnende Insekten und deren Larven. Für seine Bruthöhlen, die er mit spitzem Schnabel in den Stamm hämmert, braucht er alte Bäume. Er ist der Zimmermann des Waldes, denn seine Höhlen werden von über 60 verschiedenen "Nachmietern" genutzt, unter anderem von Siebenschläfer, Fledermaus und Hohltaube. "Trommeln für Vielfalt!" ist darum sein Wahlslogan.
Der Slogan des Schwarzstorchs: "Freiheit für Flüsse!"
Kandidat Nummer vier, der Schwarzstorch, ist viel scheuer und daher seltener zu sehen als sein weißer Namensvetter. Sein Gefieder ist überwiegend schwarz mit grünlich violettem Metallglanz. Er lebt zurückgezogen in großen Waldflächen und zieht einen Monat später als der Weißstorch nach Afrika zum Überwintern. Zur Nahrungssuche begibt er sich häufig an Gewässer, wo er unter anderem Frösche und Fische fängt. Daher sein Wahlspruch: "Freiheit für Flüsse!"
Der Slogan der Waldohreule: "Ohren auf: Natur an!"
Die Waldohreule ist neben dem Waldkauz die häufigste Eule in Deutschland. Optisch ähnelt sie dem Uhu, ist aber kleiner und schlanker. Ihre "Ohren" sind keine, sondern Federpuschel, die nichts mit der Hörfunktion zu tun haben. Die Wahlohreule lebt beispielsweise in lichten Wäldern, jagt Mäuse und Wühlmäuse im Offenland und nistet gern in alten Krähennestern. Wie alle Eulen kann sie völlig geräuschlos fliegen. Bei der nächtlichen Jagd ortet sie ihre Beute akustisch. Ihr Wahlslogan: "Ohren auf: Natur an!"
Am 3. September um 9 Uhr wird das virtuelle Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de freigeschaltet. Bis zum 10. Oktober, 11 Uhr, kann abgestimmt werden. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der "Vogel des Jahres" wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.